Dank an Frau Panzer
Wir danken Frau Luise Panzer herzlich für jahrelange Mitarbeit im Team der AusträgerInnen für unsern Gemeindebrief. An die 10 Jahre war sie die sehr lange Fritz-Erler-Straße unterwegs, um den Leuten das Heft zu bringen. Wir sind immer noch einer der weniger werdenden Gemeinden, die genug Ehrenamtliche finden, die viermal im Jahr diesen etwa einstündigen Gang tun. Wenn das Heft kommt, hat sie immer sofort alle Küchenarbeit stehen lassen und erstmal gelesen und geblättert. Ja, es ist interessant, Neues aus der Gemeinde zu erfahren, was alles Schönes lief und angeboten wird, die vielen Foto geben schöne Einblicke. Danke bei der Gelegenheit auch ausdrücklich an Horst Hofmann, der unzählige Tage an jeder Ausgabe sitzt. Ebenfalls unser Dank gilt Frau Panzer für ihren jahrelangen Einsatz als Kassiererin unseres Boxdorfer Diakonievereins. Im Sommer sind einmal alle AusträgerInnen zu einem Grillnachmittag ins Atrium eingeladen!
Danke an Gerda Stromberger
Weit über 10 Jahre hat Gerda Stromberger die Touren der Wandergruppe vorbereitet, das war viel Arbeit: erst wurde probegewandert, dann eine Wirtschaft gesucht und dann an den Öffentlichen Verkehrsmitteln getüftelt. Sehr vorbildlich, dass auf Autos verzichtet wurde! Zuerst haben alle in der Gruppe mal eine Wanderung rausgesucht, aber bald haben sich alle auf Gerda verlassen. Sie hat es klasse und zuverlässig übernommen! Danke! Das Beste war immer die Gemeinschaft, am schönsten in kleinerer Runde, denn bei über 30 Leuten wurde es fast zu viel. Viele schöne Erlebnisse und Orte bleiben in Erinnerung, wie einmal einer seinen Rucksack nach dem vielen Federweißen stehenließ oder wie jemand im WC des Zuges nicht rechtzeitig rauskam und ungewollt weiterfahren musste: Auch da war Gerda auf zack, hielt einen wildfremden Autofahrer an, der die verlorene Wanderin am nächsten Bahnhof abholte…. Herzliche Einladung nun in unseren Saal, die Gemeinschaft gern bei einem Kaffee auch zuhause weiter zu pflegen!
Wir danken Frau Luise Panzer herzlich für jahrelange Mitarbeit im Team der AusträgerInnen für unsern Gemeindebrief. An die 10 Jahre war sie die sehr lange Fritz-Erler-Straße unterwegs, um den Leuten das Heft zu bringen. Wir sind immer noch einer der weniger werdenden Gemeinden, die genug Ehrenamtliche finden, die viermal im Jahr diesen etwa einstündigen Gang tun. Wenn das Heft kommt, hat sie immer sofort alle Küchenarbeit stehen lassen und erstmal gelesen und geblättert. Ja, es ist interessant, Neues aus der Gemeinde zu erfahren, was alles Schönes lief und angeboten wird, die vielen Foto geben schöne Einblicke. Danke bei der Gelegenheit auch ausdrücklich an Horst Hofmann, der unzählige Tage an jeder Ausgabe sitzt. Ebenfalls unser Dank gilt Frau Panzer für ihren jahrelangen Einsatz als Kassiererin unseres Boxdorfer Diakonievereins. Im Sommer sind einmal alle AusträgerInnen zu einem Grillnachmittag ins Atrium eingeladen!
Danke an Gerda Stromberger
Weit über 10 Jahre hat Gerda Stromberger die Touren der Wandergruppe vorbereitet, das war viel Arbeit: erst wurde probegewandert, dann eine Wirtschaft gesucht und dann an den Öffentlichen Verkehrsmitteln getüftelt. Sehr vorbildlich, dass auf Autos verzichtet wurde! Zuerst haben alle in der Gruppe mal eine Wanderung rausgesucht, aber bald haben sich alle auf Gerda verlassen. Sie hat es klasse und zuverlässig übernommen! Danke! Das Beste war immer die Gemeinschaft, am schönsten in kleinerer Runde, denn bei über 30 Leuten wurde es fast zu viel. Viele schöne Erlebnisse und Orte bleiben in Erinnerung, wie einmal einer seinen Rucksack nach dem vielen Federweißen stehenließ oder wie jemand im WC des Zuges nicht rechtzeitig rauskam und ungewollt weiterfahren musste: Auch da war Gerda auf zack, hielt einen wildfremden Autofahrer an, der die verlorene Wanderin am nächsten Bahnhof abholte…. Herzliche Einladung nun in unseren Saal, die Gemeinschaft gern bei einem Kaffee auch zuhause weiter zu pflegen!
Interview mit Renate Richter
Liebe Renate, Herbst 2022
du bist jetzt fast fertig mit deiner Ausbildung als Lektorin für unsere Gemeinde. Dann gehörst du zum Predigtteam mit Rainer Dressel, Ingrid Röhrs und Stefan Drechsler. Du hast in deiner Ausbildung viele Wochenenden Theologie gelernt und praktische Übungen gemacht, wie man als Liturgin sicher auftritt. Wie hat dein Draht zur Kirche eigentlich angefangen?
Ri: Angefangen hat alles in der Mädchenjugendschar in Großgründlach bei Waltraut Beyerlein, das jährliche Krippenspiel hat am meisten Spaß gemacht. Als Jugendliche hab ich dann viel Erfahrungen mit der Chorliteratur in der Kirchenmusik (Kirchenchor, Gesangsverein Musica Viva) gesammelt.
Später hab ich dann im Oratorienchor (Hans-Sachs-Chor) mitgesungen.
Pa: Das merkt man dir an, du hast viel musikalisches Gespür….
Ri: Ja, Erlebnisse mit Gott und der Musik waren sehr prägend.
Ich habe auch nach dem Abitur mit dem Gedanken gespielt, Theologie zu studieren, aber der Umfang und die 3 Sprachen haben mich dann doch abgehalten. Ich habe mir das damals nicht zugetraut. 1988 bin ich dafür dann in die Kindergottesdienst- und Jugendarbeit eingestiegen,
Pa: … und in den Boxdorfer Kirchenvorstand!
Ri: Ich habe mich seit dieser Zeit sehr mit der Gestaltung und den Aussagen von Gottesdiensten beschäftigt, unter dem Leitwort "Erzähl mir vom Glauben" (das ist ein Geschichtenbuch aus der KiGo-Arbeit.) Jetzt fühle ich mich wohl bei dem Gedanken, als Lektorin das Wort Gottes zu verkünden - auch ohne Theologiestudium - meinen Glauben und meine Überzeugungen mit anderen zu teilen, der Gemeinde Trost und Aufmerksamkeit auf ganz menschlicher Ebene zu schenken.
Pa: Das hat man bei deiner ersten Predigt im Oktober gemerkt! Es war toll, wie Beispiele aus dem Leben unserer Gemeinde einflossen…
Ri: Für mich selber ist es spannend und interessant, wie das eigene Leben als Christ verlaufen ist, noch verlaufen wird.
Die Ausbildung zur Lektorin zeigt mir nochmal eine ganz andere, neue Perspektive auf Glauben und Gemeinde.
Pa: Wir freuen uns sehr über deine Entscheidung, denn ehrenamtliche Arbeit wird immer wichtiger, wenn Pfarrstellen gekürzt werden. Und manchmal denke ich: Genau von Menschen wie dir lebt eine Gemeinde.
Ri: Na dann, auf in die Zukunft nach meinem Motto:
„Lasst uns miteinander...“
Danksagung an Frau und Herrn Blome
Im Namen des Kirchenvorstandes sagen wir Jutta und Andreas Blome herzlichen Dank für 12 Jahre Engagement in unserm Seniorenclub. Sie haben mit sehr viel Liebe und Energie dazu beigetragen, dass sich die Senioren treffen konnten , an kreativ geschmückten Tischen mit wunderbarer Deko sitzen. Hinter dem Aufbau eines Nachmittags steckt im Hintergrund mehr Arbeit als man denkt. Herr Blome war immer einer der Männer mit Kraft für schwere Tische und alles, wo die Frauen im Team froh waren, dass auch Muskelkraft im Spiel war. Im Dezember ahnte man ihn hinter dem Nikolauskostüm und er hatte immer einen Blick auf die Technik, die gebraucht wurde. Wir wünschen den beiden von Herzen alles Gute und Kraft und Zuversicht für die Zeiten der Krankheit. Neu im Team: Frau Schwandner und Frau Weiß.
Abschied von Marianne Krauß
Wir erinnern uns an unsere Schwester Marianne Krauß. Sie hat viele Jahre unsere Gemeinde als ehrenamtliche Mitarbeiterin unterstützt. Im Besuchskreis, als Kreuzträgerin bei Beerdigungen und bei vielen Festen war Marianne Krauß unermüdlich im Einsatz.
Nun hat Gott sie in ihrem 74sten Lebensjahr im Kreise ihrer Familie zu sich gerufen.
Im Gebet und mit großer Dankbarkeit geben wir ihre Seele in Gottes Hand und wünschen ihrer Familie viel Kraft.
Nun hat Gott sie in ihrem 74sten Lebensjahr im Kreise ihrer Familie zu sich gerufen.
Im Gebet und mit großer Dankbarkeit geben wir ihre Seele in Gottes Hand und wünschen ihrer Familie viel Kraft.

Zum Tod von Werner Pöllinger
Selten decken sich die Persönlichkeit eines Pfarrers und der Name seiner Kirchengemeinde so vollständig wie bei Werner Pöllinger, der von 1990 bis 2004 in unserer Gemeinde Zum Guten Hirten Pfarrer war. Seine seelsorgerliche Nähe zu den Menschen, seien sie der Kirche nun besonders nahe oder auch fern, zeichnet seine Zeit in Boxdorf besonders aus. Bei ungezählten Besuchen, aber auch durch tägliche spontane Begegnungen im Ort erwarb er sich die Zuneigung und das Vertrauen der Menschen. In Freud und Leid begleitete und prägte er eine ganze Generation in unserer Gemeinde. Für viele Boxdorferinnen und Boxdorfer wurde er durch sein ernsthaftes und zugleich versöhnliches Naturell zum Pfarrer schlechthin.
Seine Verkündigung des Evan-geliums war geprägt durch seine zuversichtliche und volkstümliche Religiosität. Sie fand in Weihnachtsgottesdiensten mit der Leyher Stubenmusik und beim Familiengottesdienst im Kärwazelt ihren sichtbaren Ausdruck.
Versöhnung und gelebte Solidarität sind Leitbilder seiner Amtszeit. Pfarrer Pöllinger organisierte nach den Umbrüchen in Osteuropa Hilfsgütertransporte aus Boxdorf in die Ukraine. Unvergessen sind schließlich bei vielen bis heute die Bilder vom evangelischen Pfarrer Pöllinger und seinem katholischen Kollegen zusammen auf einem Floß auf unserem Weiher. Die damit begründete Tradition der ökumenischen Seegottesdienste ist bleibendes Zeugnis seines Wirkens in unserer Gemeinde. Dies gilt ebenso für den Fries am Eingang des Atriums, der die zwölf Perlentore des himmlischen Jerusalem zeigt, und für die Figur des Guten Hirten im Kirchenraum.
Als guter Hirte seiner Gemeinde, der er den Menschen auch nach seinem Abschied in den verdienten Ruhestand verbunden blieb, verstand sich nämlich Werner Pöllinger. Eine unentbehrliche Stütze auf seinem Weg fand er zeitlebens in seiner Frau Sigrid. Mit ihr und den beiden gemeinsamen Söhnen Markus und Andreas trauert unsere Gemeinde. Am 8. Februar 2022 ist Pfarrer Werner Pöllinger im Alter von 83 Jahren zum Herrn heimgegangen.
Konrad Drechsler
Selten decken sich die Persönlichkeit eines Pfarrers und der Name seiner Kirchengemeinde so vollständig wie bei Werner Pöllinger, der von 1990 bis 2004 in unserer Gemeinde Zum Guten Hirten Pfarrer war. Seine seelsorgerliche Nähe zu den Menschen, seien sie der Kirche nun besonders nahe oder auch fern, zeichnet seine Zeit in Boxdorf besonders aus. Bei ungezählten Besuchen, aber auch durch tägliche spontane Begegnungen im Ort erwarb er sich die Zuneigung und das Vertrauen der Menschen. In Freud und Leid begleitete und prägte er eine ganze Generation in unserer Gemeinde. Für viele Boxdorferinnen und Boxdorfer wurde er durch sein ernsthaftes und zugleich versöhnliches Naturell zum Pfarrer schlechthin.
Seine Verkündigung des Evan-geliums war geprägt durch seine zuversichtliche und volkstümliche Religiosität. Sie fand in Weihnachtsgottesdiensten mit der Leyher Stubenmusik und beim Familiengottesdienst im Kärwazelt ihren sichtbaren Ausdruck.
Versöhnung und gelebte Solidarität sind Leitbilder seiner Amtszeit. Pfarrer Pöllinger organisierte nach den Umbrüchen in Osteuropa Hilfsgütertransporte aus Boxdorf in die Ukraine. Unvergessen sind schließlich bei vielen bis heute die Bilder vom evangelischen Pfarrer Pöllinger und seinem katholischen Kollegen zusammen auf einem Floß auf unserem Weiher. Die damit begründete Tradition der ökumenischen Seegottesdienste ist bleibendes Zeugnis seines Wirkens in unserer Gemeinde. Dies gilt ebenso für den Fries am Eingang des Atriums, der die zwölf Perlentore des himmlischen Jerusalem zeigt, und für die Figur des Guten Hirten im Kirchenraum.
Als guter Hirte seiner Gemeinde, der er den Menschen auch nach seinem Abschied in den verdienten Ruhestand verbunden blieb, verstand sich nämlich Werner Pöllinger. Eine unentbehrliche Stütze auf seinem Weg fand er zeitlebens in seiner Frau Sigrid. Mit ihr und den beiden gemeinsamen Söhnen Markus und Andreas trauert unsere Gemeinde. Am 8. Februar 2022 ist Pfarrer Werner Pöllinger im Alter von 83 Jahren zum Herrn heimgegangen.
Konrad Drechsler
Gerhard Schebitz,
geboren am 31. 12 1940 - gestorben am 23.11.2021
80 frohe und bewegte Lebensjahre hat Gott ihm geschenkt. Dann kam der Tod wie ein friedlicher Gast, als Gerhard Schebitz im Sessel saß und Tee trank. In einem kurzen Moment verließ ihn der Lebensgeist, ohne Krankheit, Pflege oder Schmerzen. Unsere Gemeinde verliert ihn als einen hochverdienten Mitarbeiter in der Seniorenarbeit. Er hat angepackt, er blieb selber gern im Hintergrund und war der zuverlässige Rückhalt seiner Frau, des Teams und vieler älterer Menschen. Er wird uns fehlen. Gerhard, geh im Frieden. Geh in ein Land, das im Licht liegt in Ewigkeit. Ruhe in Gott. |
Interview mit Herrn Grimshaw - Sommer 2021
Lieber Herr Grimshaw,
Pa: Nach vielen Auslandsreisen und 18 Jahren in den USA sind Sie ja jetzt eigentlich im Ruhestand, können es aber nicht lassen, noch etwas weiterzuarbeiten? Keine Ruhe für den Ruhestand?
G: Man soll in der Physik auch nicht einfach plötzlich das Rad anhalten. Die Spannung, die Energie darf nicht urplötzlich rausgezogen werden. Dann schlägts Funken!
Pa: Sie sind mit Ihrer Frau eine der treuesten Kirchgänger unserer Gemeinde, aber noch lieber ist Ihnen die Orgelbank! Wie sind Sie eigentlich zur Orgel gekommen?
G: Wir haben unserm jüngsten Sohn damals ein Klavier gekauft und da hab ich mitgelernt. Dann gab mir die Lehrerin die ersten Orgelnoten…Auch in unserer Zeit in den USA hatte ich einen Orgellehrer und als wir wieder hier waren, hab ich mir 2002 eine Heimorgel gekauft.
Pa: …womit der Beweis erbracht wäre, dass man auch als Erwachsener noch ein Instrument lernen kann! Und wann haben Sie sich erstmals an die Begleitung in einem Gottesdienst gewagt?
G: Ich hab in der Hallerwiese in der Kapelle mit dem Orgeldienst begonnen. Selbst auf Dienstreise in Taiwan habe ich dort in einer Kirche geübt.
Pa: Ich kann mir vorstellen, dass Sie sonst durch Ihre viele Auslandsreisen immer wieder Aussetzer beim Üben hatten. Aber ich finds toll, dass Sie keine zu schwierigen Stücke ausschließen.
G: Nein, dann denke ich: dann muss ich halt noch mehr üben. „Zu schwer“ - das gibt es nicht…
Pa: Ich weiß auch sehr zu schätzen, dass Sie die traditionelle Liturgie lieben, Sie haben ja auch selber in Ihrer Zeit als Chorsänger mitgewirkt, den Introitus, die alten Psalmgesänge, zu singen. Und trotzdem lassen Sie sich auf meinen Stil der modernen Taize-Liturgie ein, auf die Gebetsgesänge aus dem französischen Kloster.
G: Ja, ich schätze die alten Gesänge, aber mir ist bewusst, dass viele der Jüngeren damit wenig anfangen können.
Pa: Ich bin auch immer wieder berührt durch die Tiefe Ihres Glaubens, den Sie und Ihre Frau leben. Das wird immer seltener.
G: Es tut uns oft weh, zu sehen, wie wenig Menschen noch den Draht zur Gemeinde, zum Glauben haben. Viele wagen es nicht mit Gott zu leben, viele nehmen sich keine Zeit für Gott.
Pa: Wenn Sie es in kurze Worte fassen sollten, was Ihnen Ihr Glaube im Leben bedeutet, was würden Sie sagen?
G: Im Ausland haben wir erlebt, dass man in jeder Kirche sofort zuhause ist und dazugehört. Der Sonntag verbindet Christen auf der ganzen Welt.
Frau G: Was für ein Gefühl, sich mit Fremden wie Brüder und Schwestern zu fühlen! Wir haben in jedem Land, auf jedem Kontinent immer zuerst nach einer Kirche gesucht.
Pa: Das sag ich den Konfirmanden auch oft: Geht ruhig mal in eine Kirche im Ausland, spätestens beim Vaterunser seid ihr dabei, auch wenn ihr kein Wort versteht!
G: Das Evangelium wird nie alt. Dass Gott den Sündern vergibt, dass er uns seinen Sohn geschickt hat. Gott verlässt uns nie, er sucht uns immer noch…
Frau G: Ich hab die Erfahrung gemacht: Wenn der Berg zu groß war, dann hilft mein Gebet. Es erleichtert mich einfach. Immer, wenn ich nicht weiß, wie´s weitergeht…
P: So sind wir eigentlich doch den ganzen Tag in Zwiesprache mit Gott…
G: wir sind beide nicht mehr jung. Und Kirche wandelt sich, manchmal denken wir: Wir gehören gar nicht mehr dazu, aber dann machen wir wieder so gute Erfahrungen, auch in der Nachbarschaft, jeder hilft jedem. Man muss halt wie in jeder guten Familie einen Kompromiss finden zwischen liebgewordenen Traditionen und neuen Sitten.
Pa: Am liebsten würde ich Sie mal auf unsere Kanzel einladen. Thema z.B.: „Spuren Gottes in meinem Leben.“ Ich glaub, Sie beide könnten da noch viel mehr Ansteckendes über den Glauben erzählen!
Pa: Nach vielen Auslandsreisen und 18 Jahren in den USA sind Sie ja jetzt eigentlich im Ruhestand, können es aber nicht lassen, noch etwas weiterzuarbeiten? Keine Ruhe für den Ruhestand?
G: Man soll in der Physik auch nicht einfach plötzlich das Rad anhalten. Die Spannung, die Energie darf nicht urplötzlich rausgezogen werden. Dann schlägts Funken!
Pa: Sie sind mit Ihrer Frau eine der treuesten Kirchgänger unserer Gemeinde, aber noch lieber ist Ihnen die Orgelbank! Wie sind Sie eigentlich zur Orgel gekommen?
G: Wir haben unserm jüngsten Sohn damals ein Klavier gekauft und da hab ich mitgelernt. Dann gab mir die Lehrerin die ersten Orgelnoten…Auch in unserer Zeit in den USA hatte ich einen Orgellehrer und als wir wieder hier waren, hab ich mir 2002 eine Heimorgel gekauft.
Pa: …womit der Beweis erbracht wäre, dass man auch als Erwachsener noch ein Instrument lernen kann! Und wann haben Sie sich erstmals an die Begleitung in einem Gottesdienst gewagt?
G: Ich hab in der Hallerwiese in der Kapelle mit dem Orgeldienst begonnen. Selbst auf Dienstreise in Taiwan habe ich dort in einer Kirche geübt.
Pa: Ich kann mir vorstellen, dass Sie sonst durch Ihre viele Auslandsreisen immer wieder Aussetzer beim Üben hatten. Aber ich finds toll, dass Sie keine zu schwierigen Stücke ausschließen.
G: Nein, dann denke ich: dann muss ich halt noch mehr üben. „Zu schwer“ - das gibt es nicht…
Pa: Ich weiß auch sehr zu schätzen, dass Sie die traditionelle Liturgie lieben, Sie haben ja auch selber in Ihrer Zeit als Chorsänger mitgewirkt, den Introitus, die alten Psalmgesänge, zu singen. Und trotzdem lassen Sie sich auf meinen Stil der modernen Taize-Liturgie ein, auf die Gebetsgesänge aus dem französischen Kloster.
G: Ja, ich schätze die alten Gesänge, aber mir ist bewusst, dass viele der Jüngeren damit wenig anfangen können.
Pa: Ich bin auch immer wieder berührt durch die Tiefe Ihres Glaubens, den Sie und Ihre Frau leben. Das wird immer seltener.
G: Es tut uns oft weh, zu sehen, wie wenig Menschen noch den Draht zur Gemeinde, zum Glauben haben. Viele wagen es nicht mit Gott zu leben, viele nehmen sich keine Zeit für Gott.
Pa: Wenn Sie es in kurze Worte fassen sollten, was Ihnen Ihr Glaube im Leben bedeutet, was würden Sie sagen?
G: Im Ausland haben wir erlebt, dass man in jeder Kirche sofort zuhause ist und dazugehört. Der Sonntag verbindet Christen auf der ganzen Welt.
Frau G: Was für ein Gefühl, sich mit Fremden wie Brüder und Schwestern zu fühlen! Wir haben in jedem Land, auf jedem Kontinent immer zuerst nach einer Kirche gesucht.
Pa: Das sag ich den Konfirmanden auch oft: Geht ruhig mal in eine Kirche im Ausland, spätestens beim Vaterunser seid ihr dabei, auch wenn ihr kein Wort versteht!
G: Das Evangelium wird nie alt. Dass Gott den Sündern vergibt, dass er uns seinen Sohn geschickt hat. Gott verlässt uns nie, er sucht uns immer noch…
Frau G: Ich hab die Erfahrung gemacht: Wenn der Berg zu groß war, dann hilft mein Gebet. Es erleichtert mich einfach. Immer, wenn ich nicht weiß, wie´s weitergeht…
P: So sind wir eigentlich doch den ganzen Tag in Zwiesprache mit Gott…
G: wir sind beide nicht mehr jung. Und Kirche wandelt sich, manchmal denken wir: Wir gehören gar nicht mehr dazu, aber dann machen wir wieder so gute Erfahrungen, auch in der Nachbarschaft, jeder hilft jedem. Man muss halt wie in jeder guten Familie einen Kompromiss finden zwischen liebgewordenen Traditionen und neuen Sitten.
Pa: Am liebsten würde ich Sie mal auf unsere Kanzel einladen. Thema z.B.: „Spuren Gottes in meinem Leben.“ Ich glaub, Sie beide könnten da noch viel mehr Ansteckendes über den Glauben erzählen!

Meine Geschichte mit Heissam
Im September letzten Jahres hatte ich, wie öfters mal, ein Gespräch mit unserer Pfarrerin Pannewick. Ich lebe in Johannis in einer kleineren Wohnung, bin aber noch in der Gemeinde Boxdorf gemeldet, wo ich ja 50 Jahre wohnte. Franziska erzählte mir , dass sie für einen Iraker, der schon 5 Jahre hier ist und kein Deutsch kann, Unterstützung suche. Ob ich mich wohl mal mit ihm treffen könnte. Beim Erntedankfest war es so weit, er stand etwas hilflos am Rand und Frau Geuthner wies auf ihn hin.
Naja, unser erstes „Gespräch“ bestand nur aus Gesten. Mich interessierte es schon, was ein Flüchtling erlebt hat, wie seine Heimat, Familie ist, wie er nach Deutschland kam.
Franziska Pannewick bot uns die Hirtenstube als Gesprächsraum an. Wir trafen uns wöchentlich für 1 ½ Stunden. Die ersten Themen waren seine Flucht, er wurde von der Miliz verfolgt, sollte in die Tötungsgruppe eintreten, neben ihm wurden Frauen und Kinder erschossen, Wohnhaus zerbombt, keine Arbeitsmöglichkeit.
Er lernte im Gespräch immer mehr Worte, Sätze fallen ihm noch schwer. Auf youtube lernt er Grammatik, das Handy benutzt er teilweise zum Übersetzen- Arabisch- Deutsch. Er brachte dann Briefe mit, vom Ausländeramt, vom Rechtsanwalt, ein Gerichtsurteil, (da war ich überfordert mit den vielen Paragraphen!) Ich konnte mir bei seiner Sozialpädagogin Hilfe holen und mich informieren. Langsam wurde die Sprache besser und er verlor ein wenig seine große Angst, hatte aber noch Albträume und Schlafstörungen.
Heissam kam über Irak, Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien, teilweise mit Bus oder Bahn (dort gab es auch Überfälle und er konnte deshalb im Zug nicht schlafen) nach Österreich und nach etlichen Tagen Fußmarsch nach München. Bei der Bootüberfahrt mit Schleppern wurde nach 1 Km im Meer der Motor des Gummibootes defekt und die Männer mussten zurück schwimmen, Frauen und Kinder wurden zurück gerudert, im Meer wurde der Rucksack zu schwer und sank mit Geld, Papieren und Zeugnissen. Am Körper hatte er noch etwas Geld angebunden.
Ich habe Heissam als sehr feinfühligen, ordentlichen und pünktlichen Menschen kennengelernt und fragte ihn, ob er denn sozial arbeiten möchte. So gelang es mir nach unzähligem Telefonieren, bei den Rummelsberger Anstalten eine Arbeit als Altenpflegerhelfer für ihn zu finden. Heissam durfte 3 Tage hospitieren, bekam jetzt einen Arbeitsvertrag; vorher war es nötig 2 x einen Coronatest am Flughafen zu machen, ich habe ihn hingefahren.
Nun ist in Boxdorf die Wohnmöglichkeit für Asylanten aufgelöst worden, er wohnt jetzt hinter dem Bahnhof. Seitdem verständigen wir uns über whatsapp, nicht immer einfach wegen seiner Deutschkenntnisse. Diese verbessern sich ständig beim Arbeiten. Das Problem ist jetzt nur die „Duldung“, ich habe für ihn eine Petition an das Ausländeramt geschrieben. Ob und wann wir uns wiedersehen ist ungewiss.
Als 2015 die Welle der Ausländer aus dem nahen Osten auf uns zukam, dachte ich, was soll aus diesen vielen jungen Menschen werden, wie belasten sie unseren Staat, haben keine Deutschkenntnisse, wo werden sie wohnen, sind Terroristen dabei und Faulenzer (ja, das dachte ich!) Zuerst wurden sie willkommen geheißen, das änderte sich jedoch. Ja, sie waren halt fremd! Und dann kam die Geschichte mit Heissam, da habe ich einen dieser Flüchtlinge kennengelernt, er ist ein Mensch, wie du und ich, und ich bin dankbar über diese Begegnung.
Anne Sprößer 2021