Geistlicher Impuls Sommer 2022
Wir hielten es für Fortschritt in Europa: Nie wieder Krieg! Und erleben seine Rückkehr in direkter Nähe. UnserFortschrittsoptimismus bekam einen mächtigen Dämpfer. Unsere neue Regierung hat den Fortschritt sogar in die Überschrift ihres Koalitionsvertrages aufgenommen. Hat man mit „Mehr Fortschritt“ zuviel versprochen?
Thomas Bauer, ein Professor in Münster, stellt die These auf, dass der Fortschrittsglaube unserer Gesellschaft eine zweifelhafte Sache sei. Er hält den Glauben an immer mehr Fortschritts für eine neue Religion. Weil die Kirchen nichts mehr anzubieten haben? Ich meine, durchaus haben sie das! Sie haben zeitlos überzeugende Antworten auf die Frage, was denn das Ziel sei, zu dem die Menschheit sich entwickeln soll. Alle Ideologien haben ein großartiges Ziel versprochen: Eine starke Nation, ein unbegrenztes Wirtschaftswachstum, Wohlstand für jeden.
Von welchen Zielen spricht die Kirche?
Sie kennt eine Verheißung für die Zukunft, die größer ist als unser kleines persönliches Wohlbefinden. Es gibt mehr als nur „mein Kind“, „meine glückliche Ehe“, meine Urlaubsziele und meine sichere Rentenversorgung. Mich hat die Beobachtung von Professor Bauer sehr angesprochen, dass viele Menschen sehr Ich -bezogen geworden sind. Das Engagement für andere ist immer eine Zeitfrage, wo man eine Priorität setzen muss: Wofür will ich mir unbedingt Zeit nehmen?
Die Kirche ist dafür bekannt, dass sie hilft, Werte zu setzen. Die stammen direkt aus der Weisheit der Bibel.
Im ersten Buch der Bibel verheißt Gott dem Abraham: Ich verheiße euch Zukunft und Segen.
Und ganz am Ende der Bibel hört sich die Erfahrung der ersten Christen etwa 1000 Jahre später so an:
„Wir haben unsere Zuflucht darin gesucht, an der Hoffnung festzuhalten, die uns in Aussicht gestellt ist. Diese Hoffnung ist für unser Leben wie ein sicherer und fester Anker.
Dieser Anker reicht hinein bis ins Innerste des himmlischen Heiligtums.“ Hebr 6
Das wünsch ich Ihnen: Ein Anker im Glauben, in Gott. Eine Hoffnung, die das Wohlergehen aller Menschen einschließt und darin alle Egoismen sprengt.
Hinter dem Krieg, hinter Hunger und Angst liegt Gottes Land der Zukunft: Sein Frieden, den die Welt nicht geben kann.
Thomas Bauer, ein Professor in Münster, stellt die These auf, dass der Fortschrittsglaube unserer Gesellschaft eine zweifelhafte Sache sei. Er hält den Glauben an immer mehr Fortschritts für eine neue Religion. Weil die Kirchen nichts mehr anzubieten haben? Ich meine, durchaus haben sie das! Sie haben zeitlos überzeugende Antworten auf die Frage, was denn das Ziel sei, zu dem die Menschheit sich entwickeln soll. Alle Ideologien haben ein großartiges Ziel versprochen: Eine starke Nation, ein unbegrenztes Wirtschaftswachstum, Wohlstand für jeden.
Von welchen Zielen spricht die Kirche?
Sie kennt eine Verheißung für die Zukunft, die größer ist als unser kleines persönliches Wohlbefinden. Es gibt mehr als nur „mein Kind“, „meine glückliche Ehe“, meine Urlaubsziele und meine sichere Rentenversorgung. Mich hat die Beobachtung von Professor Bauer sehr angesprochen, dass viele Menschen sehr Ich -bezogen geworden sind. Das Engagement für andere ist immer eine Zeitfrage, wo man eine Priorität setzen muss: Wofür will ich mir unbedingt Zeit nehmen?
Die Kirche ist dafür bekannt, dass sie hilft, Werte zu setzen. Die stammen direkt aus der Weisheit der Bibel.
Im ersten Buch der Bibel verheißt Gott dem Abraham: Ich verheiße euch Zukunft und Segen.
Und ganz am Ende der Bibel hört sich die Erfahrung der ersten Christen etwa 1000 Jahre später so an:
„Wir haben unsere Zuflucht darin gesucht, an der Hoffnung festzuhalten, die uns in Aussicht gestellt ist. Diese Hoffnung ist für unser Leben wie ein sicherer und fester Anker.
Dieser Anker reicht hinein bis ins Innerste des himmlischen Heiligtums.“ Hebr 6
Das wünsch ich Ihnen: Ein Anker im Glauben, in Gott. Eine Hoffnung, die das Wohlergehen aller Menschen einschließt und darin alle Egoismen sprengt.
Hinter dem Krieg, hinter Hunger und Angst liegt Gottes Land der Zukunft: Sein Frieden, den die Welt nicht geben kann.
Geistlicher Impuls
Meine Schale neu füllen März 2021
Die Nachbarn nennen die Leuschners ein wenig spöttisch „unsere Heiligen“. Spöttisch, aber auch ein wenig bewundernd, denn Herr und Frau Leuschner gehen fast jeden Sonntag in die Kirche. Unsere KonfirmandInnen wundern sich. „Die müssen doch gar nicht und kommen trotzdem. Warum?“
Die Leuschners geben eine poetische Antwort:
Zur Kirche gehen, sagen sie, das sei, als hielte man eine Schale unter das strömende Wasser eines Brunnens.
Dieser Brunnen versorgt die Menschen mit dem, was sie für die Seele nötig haben. Das, was strömt, kommt aus dem großen dicken Buch am Altar, kommt aus neuen und alten Liedern, kommt aus dem Raum der Kirche, aus Licht und aus Musik. Davon kann jeder mitnehmen. Die Schale darf nie leer sein, denn dann bleibt die Seele hungrig und durstig.
Jeder Mensch braucht so eine Schale und am Sonntag lassen wir sie uns füllen. Mal mehr, mal weniger. Mal mit einem ganz vertrauen Text oder Lied, das man neu entdecken kann, mal mit einem guten Gedanken.
Jeder Sonntag ist eine gute Gelegenheit, die Schale wieder hinzuhalten.
(Gisela Mester-Römmer)
Die Nachbarn nennen die Leuschners ein wenig spöttisch „unsere Heiligen“. Spöttisch, aber auch ein wenig bewundernd, denn Herr und Frau Leuschner gehen fast jeden Sonntag in die Kirche. Unsere KonfirmandInnen wundern sich. „Die müssen doch gar nicht und kommen trotzdem. Warum?“
Die Leuschners geben eine poetische Antwort:
Zur Kirche gehen, sagen sie, das sei, als hielte man eine Schale unter das strömende Wasser eines Brunnens.
Dieser Brunnen versorgt die Menschen mit dem, was sie für die Seele nötig haben. Das, was strömt, kommt aus dem großen dicken Buch am Altar, kommt aus neuen und alten Liedern, kommt aus dem Raum der Kirche, aus Licht und aus Musik. Davon kann jeder mitnehmen. Die Schale darf nie leer sein, denn dann bleibt die Seele hungrig und durstig.
Jeder Mensch braucht so eine Schale und am Sonntag lassen wir sie uns füllen. Mal mehr, mal weniger. Mal mit einem ganz vertrauen Text oder Lied, das man neu entdecken kann, mal mit einem guten Gedanken.
Jeder Sonntag ist eine gute Gelegenheit, die Schale wieder hinzuhalten.
(Gisela Mester-Römmer)
Strassenaktion Heiliger Abend 2020 in Coronazeiten:
Welt ging verloren. Christ ist geboren.
Liebe Boxdorfer,
….die kürzeste Weihnachtspredigt der Welt?
Gebt mir 2 Minuten.
Finden wir unser Weihnachtsmantra, das wir mit heim nehmen können
das uns tröstet und freut.
„O du fröhliche, o du selige… Welt ging verloren. Christ ist geboren…“
Ja, wir haben einiges verloren.
Wir selber – naja, geht schon noch.
Aber die ganze Welt…? Da geht viel kaputt.
Und eine ungeheure Anstrengung läuft überall,
die Pandemie in den Griff zu kriegen.
Unsre Gesellschaft strengt sich ungeheuer an
und versammelt sich am Ende
um ein Kind,
heute der Mittelpunkt der Welt. ( EG 96 D. Bonhoeffer)
Alles steht still vor dem Kind im Stall.
Das Kind ist das stabile Rückrad vom Hl Abend,
an das sich eine ganze Gesellschaft heute anlehnt.
Wir singen „O du fröhliche..“
Ein altes Seefahrer lied aus Sizilien.
Hunger, Seuchen und Kriege legten Anfang 1800 Europa lahm.
Dem Dichter des Liedes starben kurz hintereinander 4 seiner kleinen Kinder.
Seine heile Welt zerbrach.
Er irrt planlos herum und dabei sieht er die vielen verlorenen
Waisenkinder des Krieges.
Da beginnt er ein zweites Leben und baut ein Waisenhaus und
sorgt jetzt für fremde Kinder.
Die Logik des Christkindes führt viel tiefer zum Heil
als nur zum positiven Denken.
Im Verlorenen steckt ein Reim
und der gibt allem Sinn,
was auch Schlimmes geschieht.
„Welt ist verloren -Christ ist geboren. „
Das reimt sich, das ergibt Sinn.
Neues wird geboren aus dem Verlust heraus.
Wir haben soviel zu feiern heut nacht!
Alle unsre Beziehungen.
Da steckt soviel Liebe drin, soviel Freundschaft,
soviel Zusammenhalt,
soviel Treue füreinander.
Soviel Gnade des Lebens.
Uns ist soviel geschenkt.
Viel mehr gewonnen als verloren!
Das Kind reimt alles Verlorene wieder zusammen.
Geboren reimt sich auf Verloren.
Das ist das Weihnachtsmantra.
Es liegt ein Sinn in dieser Heiligen Nacht.
Wenn alles zerbricht, gibt es einen, der mich hält.
Wenn mir alles verloren geht, ist mir einer ganz nahe.
Gott gibt mich nicht verloren.
„Freue, freue dich o Christenheit.“
Amen.