Quo vadis, guter Hirte? Wo geht`s hin?
„Profil und Konzentration“ – bereits im letzten Gemeindebriefartikel und auch in den Ausgaben zuvor tauchte dieser Begriff immer wieder auf. Dahinter verbirgt sich ein Konzept der bayerischen Landeskirche (kurz: PuK), um mit den schwindenden Mitgliederzahlen umzugehen:
Gemeinden sollen „Profil“ zeigen und sich auf bestimmte Aspekte des Gemeindelebens „konzentrieren“. Denn mit den sinkenden Mitgliederzahlen gehen auch weniger Stellen einher: je kleiner eine Gemeinde wird, desto weniger PfarrerInnen stehen ihr zu. Für Boxdorf als eine der kleinsten Nürnberger Gemeinden bedeutet dies ganz konkret, dass wir ab Sommer 2024 nur noch eine halbe Pfarrstelle zugewiesen bekommen – bislang hat Pfarrerin Pannewick eine dreiviertel Stelle. Unsere Jugendleiterstelle ist seit September 22 bereits ums 5 Stunden gekürzt.
Natürlich haben Stellenkürzungen bis zu einem gewissen Punkt ihre Legitimation, für die betroffenen Gemeinden sind die Folgen jedoch weitreichend, gerade wenn es um kleine, aber zugleich sehr lebendige Gemeinden geht wie die unsere. Vieles, was bislang machbar war, muss nun in der Diskussion stehen:
Wie stemmen wir weiterhin Angebote von Jugend bis Senioren? Wie erhalten wir die Seelsorge und ein attraktives Gottesdienstangebot? Wie kann eine „halbe Pfarrerin“ die umfangreichen Aufgaben der Gemeindeverwaltung und der Gestaltung des gesamten Gemeindelebens auf die verbliebenen 24 Stunden in der Woche verteilen? Wie viel können die Ehrenamtlichen noch auffangen, ohne sich zu überlasten?
Wir verstehen uns als „Kirche im Dorf“. Der gute Hirte ist für viele Teil der Boxdorfer Identität und das nicht nur als Wahrzeichen am Weiher, sondern auch durch seine vermittelnde und beständige Funktion in der Dorfgemeinschaft, die es zu bewahren gilt.
Diese Fragen muss deshalb der Kirchenvorstand beantworten: Wie kann stärkere Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden aussehen? Ein breites Spektrum ist möglich, z.B.:
Zwei oder mehr Gemeinden bilden Arbeitsgemeinschaften für Bereiche wie z.B. Jugend/ Seniorenarbeit, Kirchenmusik oder den Gemeindebrief
oder
zwei Gemeinden gründen eine Pfarrei, bleiben dabei selbstständig, teilen sich aber ein Pfarramt
oder
zwei Gemeinden gründen eine neue gemeinsame Gemeinde mit einer gemeinsamen neuen Identität, in der alles gemeinsam verhandelt und getragen wird.
In Bayern finden sich bereits vor PuK verschiedene Beispiele, in denen Gemeinden Kooperationen untereinander eingegangen sind, um Aspekte der Gemeindeverwaltung oder des Gemeindelebens wirtschaftlicher zu gestalten.
So sind die beiden Coburger Innenstadtgemeinden St. Moritz und Heilig Kreuz durch einen Kooperationsvertrag eine Zusammenarbeit v.a. in den Bereichen der Diakonie und der Vernetzung des Gemeindelebens eingegangen, ohne dabei das Profil der einzelnen Gemeinden anzutasten.
In der Nürnberger Innenstadt hingegen zielt der Gemeindeverbund Nürnberger Innenstadt (St. Egidien, St. Jakob, St. Lorenz und St. Sebald) auf einen wirtschaftlichen Umgang mit den schwindenden Mitgliederzahlen, was sich hier besonders in einem gemeinsamen Pfarramt und einer gemeinsamen Jugendarbeit zeigt. Auch hier soll das Profil der einzelnen Gemeinden gewahrt werden. Einen radikaleren Weg ist hingegen die Gemeinde in Seeleinsbühl-Leyh gegangen, die aus der Fusion der Gemeinden Erlöserkirche und Ephiphaniaskirche heraus entstanden ist – bedingt auch durch die große räumliche Nähe gab es hier schon immer eine enge Zusammenarbeit, deren logische Konsequenz nach eigenen Angaben die Fusion der Gemeinden war.
Welchen Weg soll nun der gute Hirte einschlagen? Keine leichtfertig zu treffende Entscheidung. Gerade dadurch, dass Boxdorf erst seit gut 50 Jahren eine eigenständige Kirchengemeinde bildet, wird der gute Hirte als wichtiges Identitätsmerkmal wahrgenommen. Uns als Kirchenvorstand ist es daher ein Anliegen, mit den Ängsten und Sorgen der Menschen in Anbetracht der kommenden Herausforderungen umzugehen.
Wir laden Sie daher herzlich ein zum
Boxdorfer Gemeindeforum
am 24. September 2022
um 18 Uhr im Gemeindesaal
Ziel soll es sein gemeinsam zu sichten:
Welche Möglichkeit der Kooperation ist für uns die richtige?
Wie können wir „die Kirche im Dorf lassen“?
Was wollen wir auf jeden Fall verhindern?
Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen. Diese Veranstaltung ist Ihre Chance, mitzudenken und Ihre persönlichen Überlegungen und Ideen einzubringen. So können Sie sich aktiv an der zukünftigen Gestaltung der Gemeinde Zum guten Hirten beteiligen.
Wichtig: Die Veranstaltung richtet sich ausdrücklich nicht nur an ehrenamtlich in der Gemeinde Aktive, sondern an alle, die sich unserer Gemeinde verbunden fühlen!
Ihr Boxdorfer Kirchenvorstand
Mitgliederverlust – Die Kirche betreibt Ursachenforschung
„Evangelische Kirche leidet unter hohen Austrittszahlen“ (FAZ 10.3.22) – „Die Bayern laufen den Kirchen davon: Austrittszahlen auf Rekordhoch“ (AugsburgerAllgemeine 9.3.22)
Schlagzeilen wie diese sind uns mehrfach begegnet. Das klingt zunächst immer sehr abstrakt. Dort ist immer von DER Kirche die Rede, womit die meisten erstmal die Institution Kirche verbinden ohne dass zwischen evangelischer und katholischer Kirche differenziert wird.
Tatsächlich liegt uns das Thema jedoch näher, als Zeitungsartikel uns zunächst glauben lassen. Hatte unsere Gemeinde im Jahr 2011 noch etwa 1300 Mitglieder, ist die Zahl bis 2022 auf ca. 1100 gesunken. Und dies hat auch weitreichende Konsequenzen für unsere Gemeinde. Beispielsweise im Hinblick auf die uns zugewiesenen Pfarrstellen.
Ein Blick in die Geschichte: Pfarrer Oursin (ab 1972), Pfarrer Fürst (ab 1980) und Pfarrer Pöllinger (ab 1990) hatten in Boxdorf jeweils eine ganze Stelle wie auch Pfarrerin Meiser, als sie 2004 ihren Dienst bei uns antrat. Jedoch war schon während ihrer Zeit bei uns klar, dass aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen der/die nächste Pfarrer(in) nur noch eine dreiviertel Stelle (75%) haben wird – so wie es bei Pfarrerin Pannewick nun 2011 tatsächlich der Fall war.
Inzwischen sind die Gemeindegliederzahlen noch weiter gesunken, so dass wir im neuen Landesstellenplan erneut mit Kürzungen rechnen mussten. Wir und auch andere Gemeinden im Nürnberger Norden sind dadurch unmittelbar von den sinkenden Zahlen betroffen. In keiner Stadt in Bayern ist die Zahl so hoch: 25 % Mitgliederaustritte!
Das bereits mehrfach im Gemeindebrief vorgestellte Konzept „Profil und Konzentration“ (PuK) ist ein Versuch, damit in Zukunft angemessen umzugehen.
Doch warum treten Mensch aus der Kirche aus? Dafür gibt es vielerlei Gründe, häufig genannt wird die Kirchensteuer, aber in den letzten Jahren auch besonders der Missbrauchsskandal – ein durchaus nachvollziehbarer Grund. Der Austritt richtet sich dabei gegen die Kirche als Ganzes und symbolisiert den Vertrauensverlust in die Institution, schlägt sich faktisch aber auch auf die Gemeinden vor Ort nieder, was oftmals so gar nicht beabsichtigt wurde. Daher ist es uns wichtig, zu zeigen, wie die Austritte sich auf unsere Gemeinde in Boxdorf auswirken.
Für Boxdorf bedeutet die sich daraus ergebende Situation, dass wir unsere Kooperation mit Kraftshof in den nächsten Jahren weiter vertiefen werden. Ein erster Schritt wird dabei die gemeinsame Jugendarbeit mit einer gemeinsam finanzierten Jugendleiterin sein. Wie genau die Kooperation letztlich aussehen und vor allem wie tief sie sein wird, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden.
Es ist uns wichtig, transparent über PuK und die damit einhergehenden Veränderungen in unserer Gemeinde zu informieren und Sie mit in die Prozesse einzubinden.
Ab sofort finden Sie hier im Gemeindebrief eine Reihe, in der wir Sie über die Stellenkürzungen informieren, die uns näher zusammenbringen mit unseren Nachbargemeinden im Norden.
Ihr Kirchenvorstand
Zwei Jahre Corona. Wenn man es sich einmal so auf der Zunge zergehen lässt, sind zwei Jahre doch eine ganz schöne Zeitspanne.
Der Kirchenvorstand traf sich am 12. Februar im Rahmen seines alljährlichen „Einkehrtags“ zum gemeinsamen Rückblick im Gemeindesaal. Zwei Jahre Corona. Uns kam es vor, als wäre jener März 2020 noch gar nicht so lange her, als es von heute auf morgen hieß: „Bitte bleib zuhause!“ Zuhause bleiben – für eine Kirchengemeinde gar nicht so einfach. Wir erinnerten uns an unsere Sorgen: Wie wird das bevorstehende Ostern aussehen? Wie können wir präsent bleiben? Wie können wir unseren Seelsorgeauftrag für die Menschen in dieser Krise wahrnehmen – und vor allem: Wie lange wird das dauern? Zwei Jahre Corona. Dieses Ausmaß konnte sich damals noch keiner vorstellen.
Aber Corona hat uns auch Chancen geboten: Wir konnten neue Kanäle für uns entdecken, auf denen wir die Menschen erreichen können (Podcasts auf YouTube, facebook-Auftritt). Wir fanden Möglichkeiten, den Gottesdienst zu den Leuten nach Hause zu bringen (Oster- und Weihnachtstüte) und wie wir unsere Kirche IM Dorf auch wirklich INS Dorf hinaustragen können (Mobile Gottesdienste an Heiligabend und im Rahmen von Wunderland). Die offene Kirche hat sich mittlerweile etabliert, die Jugend ein gemütliches coronakonformes Ausweichquartier im Atrium gestaltet und auch ein Abendmahl mit kleinen Kelchen um den Brunnen kann besinnlich und erbauend sein. Es hat sich für uns als KV rückblickend gezeigt, dass diese zwei Jahre zwar hart und manchmal frustrierend waren, aber auch, dass man mit Einfallsreichtum und Mut trotzdem Wege durch die Krise finden kann.
Der Einkehrtag war aber nicht nur dem Blick zurück gewidmet, sondern auch dem Blick nach vorn: was können wir von unseren Ideen auch weiterhin umsetzen? Bieten sich Möglichkeiten für Kooperationen mit anderen Gemeinden? Wie geht es weiter hier in Boxdorf angesichts der Veränderungen, die sich räumlich anbahnen (Stichwort: Neue Mitte Boxdorf). So besuchten uns u.a. Vertreter der katholischen Gemeinde St. Thomas, um mit uns zu beraten, wie wir Ökumene auch in Zukunft in Boxdorf gestalten können.
Zwei Jahre Corona. Vermutlich sind wir noch nicht am Ende der Pandemie angekommen, aber das Gute ist doch: Die Ideen für unsere Gemeinde sind auch noch lange nicht am Ende!
Christina Drechsler
Der Kirchenvorstand traf sich am 12. Februar im Rahmen seines alljährlichen „Einkehrtags“ zum gemeinsamen Rückblick im Gemeindesaal. Zwei Jahre Corona. Uns kam es vor, als wäre jener März 2020 noch gar nicht so lange her, als es von heute auf morgen hieß: „Bitte bleib zuhause!“ Zuhause bleiben – für eine Kirchengemeinde gar nicht so einfach. Wir erinnerten uns an unsere Sorgen: Wie wird das bevorstehende Ostern aussehen? Wie können wir präsent bleiben? Wie können wir unseren Seelsorgeauftrag für die Menschen in dieser Krise wahrnehmen – und vor allem: Wie lange wird das dauern? Zwei Jahre Corona. Dieses Ausmaß konnte sich damals noch keiner vorstellen.
Aber Corona hat uns auch Chancen geboten: Wir konnten neue Kanäle für uns entdecken, auf denen wir die Menschen erreichen können (Podcasts auf YouTube, facebook-Auftritt). Wir fanden Möglichkeiten, den Gottesdienst zu den Leuten nach Hause zu bringen (Oster- und Weihnachtstüte) und wie wir unsere Kirche IM Dorf auch wirklich INS Dorf hinaustragen können (Mobile Gottesdienste an Heiligabend und im Rahmen von Wunderland). Die offene Kirche hat sich mittlerweile etabliert, die Jugend ein gemütliches coronakonformes Ausweichquartier im Atrium gestaltet und auch ein Abendmahl mit kleinen Kelchen um den Brunnen kann besinnlich und erbauend sein. Es hat sich für uns als KV rückblickend gezeigt, dass diese zwei Jahre zwar hart und manchmal frustrierend waren, aber auch, dass man mit Einfallsreichtum und Mut trotzdem Wege durch die Krise finden kann.
Der Einkehrtag war aber nicht nur dem Blick zurück gewidmet, sondern auch dem Blick nach vorn: was können wir von unseren Ideen auch weiterhin umsetzen? Bieten sich Möglichkeiten für Kooperationen mit anderen Gemeinden? Wie geht es weiter hier in Boxdorf angesichts der Veränderungen, die sich räumlich anbahnen (Stichwort: Neue Mitte Boxdorf). So besuchten uns u.a. Vertreter der katholischen Gemeinde St. Thomas, um mit uns zu beraten, wie wir Ökumene auch in Zukunft in Boxdorf gestalten können.
Zwei Jahre Corona. Vermutlich sind wir noch nicht am Ende der Pandemie angekommen, aber das Gute ist doch: Die Ideen für unsere Gemeinde sind auch noch lange nicht am Ende!
Christina Drechsler
Kirchenvorstand plant Stellenkürzung September 2021
Im Juli 2021 traf sich er Boxdorfer mit dem Kraftshöfer Kirchenvorstand und diskutierte die Zahlen, die zur Kürzung der Pfarr- und Jugendstellen von der Landeskirche vorgegeben sind. Die Notwendigkeit besteht, weil seit der letzten Kürzungswelle inzwischen in Nürnberg so viele Menschen wie nirgends im Umkreis aus der Kirche ausgetreten sind: 25% aller Mitglieder in Nürnberg!
Dementsprechend müssen wir 25% der Pfarrstellen kürzen.
Das Ungewöhliche an dem Vorgang: Die Landeskirche gibt nur die Zahl vor, welche Gemeinde aber wieviel von welcher Stellenart abgibt, das wird in gemeinsamen Gesprächen entschieden. Nach dem Motto: " Wenn der Weiher trockengelegt werden muss, frag nicht die Frösche, wie das geht." - ist das kein leichtes Unterfangen für KollegInnen, die weiter auf gute Zusammenarbeit angewiesen sind. Aber das Erstaunliche an diesem unerfreulichen Vorgang: Es geht in wirklich fairem Ton, in dem jede der Gemeinden versucht, für die andern Nachbarn mitzudenken.
Ein wirklich demokratischer Vorgang in der evangellischen Kirche!
Von 10,5 Stellen in 5 Gemeinden in Nürnberg Nord müssen wir am Ende 2024 bei 8 Stellen landen. Das wird nur gehen, wenn nicht mehr alle Aufgaben von jeder Gemeinde erledigt werden, sondern man bestimmte Bereiche zusammenlegt: Die Verwaltungsaufgaben der Pfarrämter oder die Jugendarbeit. Neu dabei ist, zugegeben, dass PfarrerInnen nicht für alle Aufgaben die richtige Ausbildung haben, sie sollen Seelsorger sein und nicht Verwaltungsfachwirte. Neu ist, dass berufsübergreifend gearbeitet werden soll: Also ein/e PfarrerIn, der/die für Jugend und Familien zuständig ist, arbeitet in der Region mit einer Jugendleiterin zusammen.
Dementsprechend müssen wir 25% der Pfarrstellen kürzen.
Das Ungewöhliche an dem Vorgang: Die Landeskirche gibt nur die Zahl vor, welche Gemeinde aber wieviel von welcher Stellenart abgibt, das wird in gemeinsamen Gesprächen entschieden. Nach dem Motto: " Wenn der Weiher trockengelegt werden muss, frag nicht die Frösche, wie das geht." - ist das kein leichtes Unterfangen für KollegInnen, die weiter auf gute Zusammenarbeit angewiesen sind. Aber das Erstaunliche an diesem unerfreulichen Vorgang: Es geht in wirklich fairem Ton, in dem jede der Gemeinden versucht, für die andern Nachbarn mitzudenken.
Ein wirklich demokratischer Vorgang in der evangellischen Kirche!
Von 10,5 Stellen in 5 Gemeinden in Nürnberg Nord müssen wir am Ende 2024 bei 8 Stellen landen. Das wird nur gehen, wenn nicht mehr alle Aufgaben von jeder Gemeinde erledigt werden, sondern man bestimmte Bereiche zusammenlegt: Die Verwaltungsaufgaben der Pfarrämter oder die Jugendarbeit. Neu dabei ist, zugegeben, dass PfarrerInnen nicht für alle Aufgaben die richtige Ausbildung haben, sie sollen Seelsorger sein und nicht Verwaltungsfachwirte. Neu ist, dass berufsübergreifend gearbeitet werden soll: Also ein/e PfarrerIn, der/die für Jugend und Familien zuständig ist, arbeitet in der Region mit einer Jugendleiterin zusammen.

Zusammenarbeit der Kirchenvorstände
Renate Richter war vom Kirchenvorstand Boxdorf ausgesandt worden, in der Synode des evangelischen Prodekanates die Interessen des Guten Hirten zu vertreten. Große Veränderungen stehen Ende dieses Jahres in der Nürnberger Kirchenlandschaft an: Im Norden werden 3,5 Stellen von PfarrerInnen oder JugendleiterInnen gestrichen. Das war die schlechte Nachricht, mit der Renate Richter aus der Stadt zurückkehrte. Die gute Nachricht: Evangelische Kirche entscheidet demokratisch, jede Gemeinde macht also Vorschläge, wie in Zukunft mit weniger Hauptamtlichen enger zusammengearbeitet werden könnte.
Also sind der Kraftshofer und der Boxdorfer Kirchenvorstand in Gespräche eingetreten, in welchen Bereichen das Sinn macht. Die beiden Jugendleiterinnen schlagen vor: gemeinsame Jugendfreizeiten, gemeinsame Osternacht, attraktive Aktionen für KonfirmandInnen.
Ein anderer verheißungsvoller Bereich von Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde sind besondere Gottesdienste wie Taizeandacht, open airs an besonderen Orten oder Themengottesdienste zu gesellschaftlich aktuellen Fragen. Während man gerne zum normalen Sonntag in seine Kirche nebenan zu Fuß spaziert, könnte man durchaus gelegentlich zu Highlights mal bei den Nachbarn vorbeischauen.
Die Stimmung war jedenfalls sehr gut und es kam Lust und Spaß auf, aufeinander zuzugehen. Nächster Termin:
Sommer 2021 noch vor den Stellenkürzungen: Wir grillen zusammen und stoßen auf gute Nachbarschaft für die Zukunft an!
Renate Richter war vom Kirchenvorstand Boxdorf ausgesandt worden, in der Synode des evangelischen Prodekanates die Interessen des Guten Hirten zu vertreten. Große Veränderungen stehen Ende dieses Jahres in der Nürnberger Kirchenlandschaft an: Im Norden werden 3,5 Stellen von PfarrerInnen oder JugendleiterInnen gestrichen. Das war die schlechte Nachricht, mit der Renate Richter aus der Stadt zurückkehrte. Die gute Nachricht: Evangelische Kirche entscheidet demokratisch, jede Gemeinde macht also Vorschläge, wie in Zukunft mit weniger Hauptamtlichen enger zusammengearbeitet werden könnte.
Also sind der Kraftshofer und der Boxdorfer Kirchenvorstand in Gespräche eingetreten, in welchen Bereichen das Sinn macht. Die beiden Jugendleiterinnen schlagen vor: gemeinsame Jugendfreizeiten, gemeinsame Osternacht, attraktive Aktionen für KonfirmandInnen.
Ein anderer verheißungsvoller Bereich von Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde sind besondere Gottesdienste wie Taizeandacht, open airs an besonderen Orten oder Themengottesdienste zu gesellschaftlich aktuellen Fragen. Während man gerne zum normalen Sonntag in seine Kirche nebenan zu Fuß spaziert, könnte man durchaus gelegentlich zu Highlights mal bei den Nachbarn vorbeischauen.
Die Stimmung war jedenfalls sehr gut und es kam Lust und Spaß auf, aufeinander zuzugehen. Nächster Termin:
Sommer 2021 noch vor den Stellenkürzungen: Wir grillen zusammen und stoßen auf gute Nachbarschaft für die Zukunft an!
Kirche in Zukunft
Im Dekanat Nürnberg wird seit 3 Jahren über die Kirche der Zukunft diskutiert. Wie wird es sein, wenn die Mitgliederzahlen gesunken sind und es viel weniger Nachwuchs an PfarrerInnen gibt? Im Prozess „Profil und Konzentration“ suchen wir gemeinsam nach neuen Formen von Kirche in kleinerem Rahmen. Im November kamen unsere Nachbargemeinden Schniegling, St. Johannes, Kraftshof und St. Andreas in Thon per zoom zusammen. Wo können wir stärker zusammenarbeiten? Dabei ergaben sich einige Arbeitsfelder, wo Kooperation Sinn macht: z.b. in der Jugendarbeit, in einem gemeinsamen Gemeindebrief, im Kanzeltausch. Es könnte eine Gemeinde geben, sie sich auf Kirchenmusik und Konzerte spezialisiert, eine, die Angebote für junge Erwachsene anbietet und vieles mehr. Neu ist, Kirche in einem größeren Raum zu denken. Nicht nur das Angebot der eigenen Gemeinde ist interessant, sondern auch das der Nachbarn. Menschen fahren in ihrer Freizeit auch zu anderen Aktivitäten ein Stück weiter, um Interessantes zu erleben. Wir sind gespannt auf lebendige, neue Formen von Kirche, die die Zukunft bringt!
Im Dekanat Nürnberg wird seit 3 Jahren über die Kirche der Zukunft diskutiert. Wie wird es sein, wenn die Mitgliederzahlen gesunken sind und es viel weniger Nachwuchs an PfarrerInnen gibt? Im Prozess „Profil und Konzentration“ suchen wir gemeinsam nach neuen Formen von Kirche in kleinerem Rahmen. Im November kamen unsere Nachbargemeinden Schniegling, St. Johannes, Kraftshof und St. Andreas in Thon per zoom zusammen. Wo können wir stärker zusammenarbeiten? Dabei ergaben sich einige Arbeitsfelder, wo Kooperation Sinn macht: z.b. in der Jugendarbeit, in einem gemeinsamen Gemeindebrief, im Kanzeltausch. Es könnte eine Gemeinde geben, sie sich auf Kirchenmusik und Konzerte spezialisiert, eine, die Angebote für junge Erwachsene anbietet und vieles mehr. Neu ist, Kirche in einem größeren Raum zu denken. Nicht nur das Angebot der eigenen Gemeinde ist interessant, sondern auch das der Nachbarn. Menschen fahren in ihrer Freizeit auch zu anderen Aktivitäten ein Stück weiter, um Interessantes zu erleben. Wir sind gespannt auf lebendige, neue Formen von Kirche, die die Zukunft bringt!
Bericht von der Sondersitzung des Kirchenvorstandes
im Juli 2020 zum Thema PUK
Der Prozess „Profil und Konzentration“ will in Zukunft Gemeinden stärker zur Zusammenarbeit führen. Der Kirchenvorstand hat sich Gedanken gemacht, wo Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden sinnvoll ist und wo wir uns Entlastung wünschen, besonders für unsere Teilzeitpfarrerin.
Erfahrung in den ersten Coronamonaten: Der harte Kern der Gemeinde wurde enger zusammengeschweißt; wir halfen einander im Dorf. Aber das geschah nur in der sowieso schon gut verbundenen Gemeinde, nach außen waren die Kontakte noch dünner wie sonst. Wir haben Vereinsamung bei alten Menschen wahrgenommen. Aber zugleich auch viele Senioren, die genug Hilfe durch Verwandte oder Nachbarn haben.
Es zeigte sich im Stadtteil wiedermal die Stärke von sozialen Anlaufstellen wie dem Gemüseladen oder dem Friseur. Solche Stellen sind rar geworden und werden sehr geschätzt. Da fragen wir uns als Kirchenvorstand: Wo bieten wir als Gemeinde solche Anlaufstellen? Die nicht nur für Kirchgänger funktionieren?
Ideen für neue Formen:
Kirchenkaffee: Bisher lief es so: Wer im Gottesdienst war, kriegt danach einen Kaffee. Wer kein Kirchgänger war, für den gab es kein Angebot. Könnten wir den Spieß nicht umdrehen und Samstag oder Sonntag um 14 Uhr ein offenes Kaffeetrinken anbieten mit kleiner Andacht?
Sommerreise: Die Gemeinde könnte reihum in den Gottesdienst der Nachbargemeinden gehen, die dann jeweils zu haben. Mit einem gemeinsamen Thema und einer attraktive Aufmachung eine schöne Idee für die Sommerferien 2021.
Jugend: Solange es noch keine/n neue/n PfarrerIn in Kraftshof gibt, könnten wir stärker zusammenarbeiten und Angebote für die Jugend in beiden Gemeinden anbieten.
Kirchenmusik: Die Chöre könnten öfter gemeinsame Projekte entwickeln wie z.b. bei der Taizeandacht.
Entlastung von Bau und Verwaltungsarbeiten: Langfristig wäre ein Ziel, die Teilzeitsituation von Pfarramt ( 10 Stunden) und Pfarrstelle ( 75 %) zu entspannen, indem in Zusammenarbeit mit andern Gemeinden eine Verwaltungskraft tätig würde, die die Pfarrerin von Bau und Verwaltungsarbeiten entlastet.
Aber wie soll diese Kraft finanziert werden?
Erfahrung in den ersten Coronamonaten: Der harte Kern der Gemeinde wurde enger zusammengeschweißt; wir halfen einander im Dorf. Aber das geschah nur in der sowieso schon gut verbundenen Gemeinde, nach außen waren die Kontakte noch dünner wie sonst. Wir haben Vereinsamung bei alten Menschen wahrgenommen. Aber zugleich auch viele Senioren, die genug Hilfe durch Verwandte oder Nachbarn haben.
Es zeigte sich im Stadtteil wiedermal die Stärke von sozialen Anlaufstellen wie dem Gemüseladen oder dem Friseur. Solche Stellen sind rar geworden und werden sehr geschätzt. Da fragen wir uns als Kirchenvorstand: Wo bieten wir als Gemeinde solche Anlaufstellen? Die nicht nur für Kirchgänger funktionieren?
Ideen für neue Formen:
Kirchenkaffee: Bisher lief es so: Wer im Gottesdienst war, kriegt danach einen Kaffee. Wer kein Kirchgänger war, für den gab es kein Angebot. Könnten wir den Spieß nicht umdrehen und Samstag oder Sonntag um 14 Uhr ein offenes Kaffeetrinken anbieten mit kleiner Andacht?
Sommerreise: Die Gemeinde könnte reihum in den Gottesdienst der Nachbargemeinden gehen, die dann jeweils zu haben. Mit einem gemeinsamen Thema und einer attraktive Aufmachung eine schöne Idee für die Sommerferien 2021.
Jugend: Solange es noch keine/n neue/n PfarrerIn in Kraftshof gibt, könnten wir stärker zusammenarbeiten und Angebote für die Jugend in beiden Gemeinden anbieten.
Kirchenmusik: Die Chöre könnten öfter gemeinsame Projekte entwickeln wie z.b. bei der Taizeandacht.
Entlastung von Bau und Verwaltungsarbeiten: Langfristig wäre ein Ziel, die Teilzeitsituation von Pfarramt ( 10 Stunden) und Pfarrstelle ( 75 %) zu entspannen, indem in Zusammenarbeit mit andern Gemeinden eine Verwaltungskraft tätig würde, die die Pfarrerin von Bau und Verwaltungsarbeiten entlastet.
Aber wie soll diese Kraft finanziert werden?